Dienstag, 15. April 2014

Leben für Geld, statt Geld fürs Leben


Früher hieß der Spruch „Man arbeitet um zu leben, und man lebt nicht um zu arbeiten“. Heute lässt er sich wohl umändern auf „Man lebt für Geld, aber man sollte doch nur Geld fürs Leben haben“. Oder vielleicht noch besser „Man sollte Geld verdienen um zu leben, aber man verdient wenig um viel Geld für wenige zu machen“.

Ein Artikel über die finanzielle Förderung von Forschung hat mich gerade dazu gebracht, dieses Thema einmal mehr zu beleuchten und eine Formulierung zu suchen, welche möglichst eindringlich darstellt, wie seltsam unser Denken mittlerweile ist.

In dem Artikel stand zu lesen, wie wichtig denn die Forschung für Europa ist, und wie wichtig für Österreich und besonders für Wien.
Wenn man aber sehr aufmerksam zwischen den Zeilen gelesen hat, ging es auch darin als Ziel aller Bemühungen wieder nur um eines: Geld.

Im wesentlichen muss die Forschung entweder in weiterer Folge zu Produkten oder Leistungen führen, welche Geld, oder noch besser Gewinn, bringen.
Oder sie bringt das Förderungs-Geld in eine Stadt wie Wien, wo dieses dann ausgegeben wird, idealerweise kommt dabei mehr Geld nach Österreich zurück als es dafür in die EU einbezahlt hat. Also macht auch Österreich Gewinn.

Auf den Punkt gebracht:
Es steht auch in der Wissenschaft nicht der Mensch im Vordergrund, oder die Frage, was der Mensch benötigt um eine menschenwürdige Existenz leben zu können. Oder im Falle der Forschung, was den Menschen einfach interessiert.
Einzig Profit steht wieder im Ziel aller Bemühungen.

Was wir dann mit dem Profit machen, scheint nicht einmal mehr die Frage zu sein – wollen wir Geld atmen, uns von Geldscheinen ernähren, uns damit auf der Toilette den Körper reinigen ?
Der Mensch in der westlichen Gesellschaft hat scheinbar nur mehr die Eine, unreflektierte Vorstellung im Kopf, nämlich, dass einzig finanzieller Gewinn Sinn, Lebensziel und die Erfüllung seines Lebens ist.

Dienstag, 25. März 2014

Schon gehört vom Recht auf Profit ?

Im Zuge recht eigenwilligen Anstrengungen der EU mit den USA ein Freihandelsabkommen zu erzielen, welches unter der Abkürzung TTIP bekannt geworden ist (zu diesem Thema bei anderer Gelegenheit mehr), habe ich etwas gelernt, dass mich doch ein wenig fassungslos gemacht hat.

Es besteht nämlich de Möglichkeit bei der Weltbank auch Staaten zu verklagen (hat also nichts mit unabhängiger staatlicher oder internationaler Gerichtsbarkeit zu tun), wenn diese einem Unternehmen aufgrund von nationalen Bestimmungen oder Gesetzen potentielle Gewinne vorenthalten – natürlich ist dieser spezielle Klagsweg wohl nur geeignet für besonders kapitalstarke Konzerne, welche sich die Kosten dafür auch leisten können. Es braucht ja doch wieder eine Menge teurer Anwälte.

Einschränken muss man diese Aussage zwar noch um die Tatsache, dass der Staat auch einer anderen Bestimmung zugestimmt haben muss, welche besagtem nationalen Recht entgegen steht. Aber ein Staat sollte ja durchaus dazu lernen können und eine falsche Entscheidung durch eine richtige ersetzen dürfen.

Nun, dem ist aber leider nicht so, sollte also eine Bestimmung existieren, welche diesen möglichen Gewinnen im Weg steht, so funktioniert dieser Klagsweg. Und in bisher etwa 500 Prozessen hat er solchen Konzernen jeweils viele Millionen oder sogar Milliarden Dollar beschert.

Merke also: Sollten sinnvolle Beschränkungen, zB. aus gesundheitlichen Bedenken, einem Konzern seinen Gewinn vorenthalten, so geht das Recht darauf mittlerweile vor dem Recht auf Gesundheit.

Lang lebe das Recht auf Geld !

Wer braucht schon Gesundheit, nachhaltiges Handeln, oder andere Profit-Verhinderer ...